Sollte sie? Sollte sie wirklich? Alle schauten sie an, riefen ihr zu. Alle drängten sie. Aber es wäre auch keiner sauer auf sie, wenn sie es nicht machen würde. Ein Nein wäre akzeptiert, von jedem. Sie wollten ihr nur Mut machen, sie nicht zwingen. Nein, keiner würde einen Groll gegen sie hegen, außer sie selbst. Ein Leben lang würde sie sich fragen, was wohl gewesen wäre, hätte sie es nur gemacht. Hätte sie nur die Chance ergriffen, wäre sie nur gegangen, diese paar Schritte. Es war doch nicht viel, es war nur ein kleiner Schritt.
Nichts könnte schief gehen, es würde nichts passieren, würde sie es verpatzen. Aber diese Wahrscheinlichkeit ging gegen Null. Denn sie war gut. Sie war gut, dass wusste sie.
Hatte sie sich nicht geschworen nichts bereuen zu wollen im Leben?
Denn das war genau der Punkt. Würde sie jetzt nicht gehen, diese eine Gelegenheit ergreifen, sie würde bereuen. Für immer.
Deswegen ging sie. Mit einem Lächeln im Gesicht, die freudigen Zurufe im Ohr. Dieser eine Schritt, auf die Bühne des Lebens. Es war so einfach, es war so normal, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht.
Denn das war leben, das war lieben. Es war wie fliegen. Keine Reue, kein Bedauern. Sich einfach nur tragen lassen. Solange bis die nächste Chance da war. Bis sie starb. Ein Leben lang. Ohne Reue. Damit sie am Ende sagen konnte, wie sie es versprochen hatte, ich habe nichts bereut.